Was ist Moor?

Was ist Torf?

Hochmoore bilden sich oberhalb des regionalen Grundwasserspiegels in Gebieten mit schlechter Entwässerung; zum Beispiel aufgrund einer darunter liegenden Tonschicht, die Wasser nur schlecht durchlässt. Dadurch entstehen Pfützen oder Sümpfe mit nährstoffarmem Wasser. Regenwasser ist sehr nährstoffarm, und nur wenige Pflanzenarten können sich in einer so nährstoffarmen Umgebung etablieren. Torfmoos ist eine der wenigen Pflanzenarten, die sich dort ansiedeln können. Torfmoos stirbt von unten ab, wächst aber an der Oberfläche weiter. Torfmooskissen saugen sich mit Regenwasser voll. Wenn sie gesättigt sind, bestehen sie zu neunzig Prozent aus Wasser. Hochmoore sind also wasserautark und nur vom Regenwasser und nicht vom Grundwasser abhängig. So bilden sich Hochmoore über Jahrtausende hinweg. Hochmoore kommen daher in höher gelegenen Gebieten vor, wie z. B. in Ostbrabant (De Peel), Ostgelderland und Overijssel sowie in Ost-Drenthe. Hochmoor wächst ungefähr 1 mm pro Jahr! Nur in Hochmooren findet man die oberste Schicht, die auch als Weißtorf (im Niederländischen „bolster“ genannt) bezeichnet wird. Aus dieser Schicht wird Torfstreu hergestellt, weshalb Torfstreufabriken nur im Osten des Landes zu finden sind.

Niedermoore entstehen unterhalb des Grundwasserspiegels und sind vor allem im Westen des Landes zu finden. Beispiele sind die beiden Niedermoore Vinkeveense und Loosdrechtse plassen. Sie werden nicht durch Torfmoose gebildet, sondern durch Pflanzen, die ins Wasser fallen. Da so kein Sauerstoff an sie herankommt, werden sie nicht richtig abgebaut und es bleiben viele Pflanzenreste übrig. Diese bilden das Niedermoor. Dort ist kein Weißtorf zu finden.

 

Moor, wie es heute – zum Glück- noch zu finden ist. 

Pflanzen betreiben Photosynthese. Dabei wandeln sie Kohlendioxid (CO2) in Kohlenhydrate und Sauerstoff um. Wenn sie absterben, wird das Kohlendioxid wieder freigesetzt. Torfmoos wird im sauren Hochmoor nicht vollständig abgebaut und bindet daher weiterhin Kohlendioxid. Das macht Torf zu einem enormen CO2-Speicher. Weltweit gesehen ist in den Mooren doppelt so viel CO2 gespeichert wie in allen Wäldern zusammen, obwohl sie nur 3 % der Erdoberfläche einnehmen.  Wenn der Wasserspiegel gesenkt wird, kommt der Torf mit Sauerstoff in Berührung und trocknet aus. Dabei wird eine enorme Menge des Treibhausgases CO2 freigesetzt. Dies geschieht auch beim Torfabbau für die Produktion von Torfprodukten wie Torfstreu. Torfabbau ist schlecht für die Umwelt. In Deutschland sind 95 % aller Moore entwässert worden. Dabei wurde eine CO2-Menge freigesetzt, die mit dem Ausstoß aller deutschen Autos in 40 Jahren vergleichbar ist.

 

Heidelandschaft.

Der Prozess des Moorwachstums hätte sich bis in die heutige Zeit fortsetzen können, wenn der Mensch nicht gekommen wäre, in die Natur eingegriffen und den ewigen Kreislauf durchbrochen hätte.

 

Die Niederlande um das Jahr 1300.

(Karte aus Kaleidoscoop der Nederlandse landschappen van H.J. Keuning)

 

Heute ist von all diesen Mooren fast nichts mehr übrig, nur einige kleine geschützte Restflächen in Naturschutzgebieten oder Museen.

 

Unser Museum befindet sich auf einer kleinen Fläche ursprünglichen Hochmoores.